Askar SQA85
Merkmal | Wert |
---|---|
Öffnung (Apertur) | 85 mm |
Brennweite | 408 mm |
Öffnungsverhältnis | f/4,8 |
Optisches Design | Quadruplet-Design mit integriertem Flattener |
Bildkreis | 44 mm (Vollformat-kompatibel) |
Backfokus | 55 mm ab M48-Gewinde |
Tubuslänge | ca. 330 mm (mit eingeschobener Taukappe) |
Gewicht | ca. 3,9 kg (nur Tubus) |
Okularauszug | 2,5″-Zahnstangen-Auszug mit 1:10 Feintrieb |
Anschlüsse | M48x0.75 mit 2″-Filtergewinde |
Besonderheiten | Vollformat-Ausleuchtung, integrierter Flattener, präzise Fokussierung, robuster Transportkoffer |
Optik
Der Askar SQA85 verwendet ein hochwertiges Quadruplet-Design mit eingebautem Flattener, das auf kompromisslose Bildqualität bei großen Sensorformaten ausgelegt ist.
- Farbkorrektur: Exzellent – keine sichtbaren chromatischen Aberrationen
- Sternabbildung: Sauber, punktförmig und rund – bis in die Bildecken bei Vollformat
- Feldkorrektur: Das integrierte Design erzeugt ein ebenes, vignettierungsfreies Bildfeld
- Lichtstärke: f/4,8 – ermöglicht kurze Belichtungszeiten und hohe Effizienz, auch bei Schmalbandaufnahmen
In der Praxis liefert die Optik des SQA85 hochauflösende, kontrastreiche Astrofotos, die auch anspruchsvollen Fotografen gerecht werden.
Mechanik
Die mechanische Verarbeitung ist – wie von Askar gewohnt – auf höchstem Niveau. Der Tubus besteht aus CNC-gefrästem Aluminium, ist schwarz eloxiert und mit einer innenliegenden Blendung versehen. Die ausziehbare Taukappe ist spielfrei und gut fixierbar.
- Rohrschellen & Griff: Massiv, sauber gefertigt, mit integrierter Schiene und Aufnahmepunkten für Zubehör
- Prismenschiene: Losmandy-Style – ideal für größere Montierungen
- Transportkoffer: Stoßfest und hochwertig – ideal für mobile Einsätze
Der Tubus ist kompakt genug für Reisen, aber groß und stabil genug für präzise Astrofotografie mit schweren Kamerasystemen.
Okularauszug – Stabilität im Fokus
Der verbaute 2,5″-Zahnstangen-Auszug mit 1:10 Feintrieb verdient besondere Erwähnung:
- Tragkraft: Ohne sichtbares Durchbiegen selbst bei schweren Kamera-Setups (z. B. gekühlte CMOS-Kamera + Filterrad)
- Fokuspräzision: Sehr feinfühliger Feintrieb, kein Spiel, keine Fokusdrift
- Motorfokussierung: Volle Kompatibilität mit ZWO EAF oder Pegasus Astro Fokussiermotoren
- Mechanik: Auszug läuft spielfrei, seitlich fixierbar, keine Verkippung sichtbar
👉 Fazit: In Sachen Stabilität und Bedienkomfort gehört der Okularauszug (wie gewohnt von Askar) zur Oberklasse in dieser Teleskop-Größenklasse.
Kameradaption
Das SQA85 ist perfekt vorbereitet für die Astrofotografie:
- Standardanschluss: M48x0.75-Gewinde mit 55 mm Backfokus – ideal für DSLR, spiegellose Systemkameras und Astrokameras
- Filteraufnahme: Integriertes 2″-Innengewinde zur Aufnahme einzelner Schraubfilter
- Großer Bildkreis: 44 mm – vollständig ausgeleuchtet, auch bei Vollformat
Kein separater Flattener oder Reducer erforderlich – die optische Einheit ist optimiert für Fotografie ohne Nachjustieren oder komplexe Adaptionen.
Aus der Praxis: Astrofotografie
Getestet wurde das SQA85 an einer ZWO AM5N mit folgenden Setups:
- Kameras: ZWO ASI2600MM Pro (APS-C) und ZWO ASI2400MC Pro (Vollformat)
- Filter: Antlia 3 nm Hα / OIII / SII
- Fokussierung: ZWO EAF mit Autofokus über ASIAIR Plus
Ergebnisse:
- Bildschärfe: Sternabbildungen bleiben punktförmig über das gesamte Bildfeld
- Kontrast: Hervorragend – auch feine Nebel- und Galaxienstrukturen klar erkennbar
- Fokuskonstanz: Fokus bleibt über Stunden stabil – auch bei Temperaturwechsel
- Montagekomfort: Einfach zu balancieren, keine Justage notwendig
Ob Nordamerika-Nebel oder Orionnebel – das SQA85 liefert großflächige, detailreiche Deep-Sky-Aufnahmen mit professioneller Anmutung.



😬 Tilt-Analyse
Die Tilt-Analyse weist auf eine leichte Verkippung im Image-Train hin.
Wie anhand der oben gezeigten Aufnahmen unterschiedlicher Himmelsobjekte zu erkennen ist, variieren die gemessenen Werte.
Dies wirft die Frage auf, worin die Ursache für diese Schwankungen liegt.
Ein möglicher Einflussfaktor ist der Lastwechsel beim Umschwenken des Teleskops auf ein neues Ziel – dieser scheint sich auf die Stabilität des Image-Trains auszuwirken.
Mögliche Ursachen könnten ein nicht ausreichend fixierter oder mechanisch instabiler Okularauszug sowie eine Verkippung der Kamera in Verbindung mit den verwendeten Abstandsringen sein.
Hier ist eine gezielte Ursachenanalyse erforderlich, um die mechanische Stabilität und Justage des Systems zu optimieren.
Stärken und Schwächen
✅ Stärken
- Hochwertige, farbreine Optik mit integriertem Flattener
- Vollformat-Abdeckung ohne Vignettierung oder Koma
- Sehr stabiler 2,5″-Fokussierer – auch für schwere Setups
- Hochwertige Verarbeitung, solide Rohrschellen und Transportkoffer
- Ideal für Astrofotografie direkt „out of the box“
⚠️ Schwächen
- Kein Reducer für schnellere f/Ratio (z. B. f/4,0) im Lieferumfang erhältlich
- Mit ~4 kg Gewicht nicht mehr ideal für kleine Reisemontierungen
- Kein visueller Zenitspiegel im Standardpaket – rein fotografisch ausgelegt

Fazit
Das Askar SQA85 ist ein exzellent durchdachter Astrograph, der mit optischer und mechanischer Spitzenleistung überzeugt. Wer ein kompromisslos fotografisches Teleskop für Vollformat sucht, das ohne zusätzliche Korrektorelemente gestochen scharfe Bilder liefert, wird hier fündig.
Für ambitionierte Astrofotografen mit festen Setups oder mobilen Sternwarten ist das SQA85 eine lohnende Investition in dauerhafte Bildqualität und zuverlässige Technik.
🟢 Empfohlen für:
Astrofotografen mit APS-C oder Vollformatkameras, Deep-Sky-Fotografie, Schmalbandaufnahmen, mobile oder semi-permanente Setups
🟡 Weniger geeignet für:
Visuelle Nutzung, Anfänger mit leichter Reisemontierung, rein visuelle Sternfreunde
Andere Amateure kritisieren die SQA-Serie von Askar, dass es schon fast Foto-Objektive wären, aufgrund der Linsenkonstruktionen usw?!
Hallo Michael!
Das Argument kenne ich natürlich auch, sehe darin aber ehrlich gesagt kein Problem. Der Askar SQA55 wird ja von Askar selbst als vielseitig beworben – also nicht nur für Astrofotografie, sondern auch für den Einsatz in der normalen Tageslichtfotografie. Er besitzt sogar eine klassische Blende und einen Fokussierring, wie man sie von hochwertigen DSLR- oder DSLM-Teleobjektiven kennt.
Was mich an der SQA-Serie besonders überzeugt, ist die optische Leistung: Die Teleskope sind so gut abgestimmt, dass sie – gerade im Vergleich zu anderen Askar-Serien – extrem kleine und saubere Sternabbildungen bis in die äußersten Ecken liefern. Genau das ist in der Astrofotografie ja entscheidend.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Korrektoren sind werkseitig bereits im Tubus integriert. Das macht den Kameraanschluss nicht nur unkompliziert, sondern vermeidet auch viele der typischen Stolperfallen wie Tilt oder unsaubere Sterne durch falsch justierte Flattner oder Reducer. Besonders für Einsteiger ist das ein echter Vorteil.
Kombiniert mit der sehr soliden mechanischen Verarbeitung, für die Askar bekannt ist, ist die SQA-Serie für mich im Moment die beste Wahl, wenn man ein leistungsstarkes und zugleich anwenderfreundliches Astrofotografie-Setup sucht.
Clear Skies
Heiko