Die Montierung – Das Herzstück deiner Astrofotografie-Ausrüstung

Die beste Montierung 2025

Die Teleskopmontierung ist das zentrale Element jeder Astrofotografie-Ausrüstung. Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, die scheinbare Rotation des Nachthimmels präzise nachzuführen, sodass Langzeitbelichtungen überhaupt möglich sind.

Für die Astrofotografie kommt in der Regel eine sogenannte parallaktische (EQ-) Montierung zum Einsatz. Sie gleicht die Erdrotation durch Nachführung in zwei Achsen aus:

  • Die Rektaszension (RA) dreht sich um die Achse des Himmelspols,
  • die Deklination (DEC) erlaubt das genaue Ansteuern jeder beliebigen Himmelsregion.

Eine hochwertige EQ-Montierung ist absolut unerlässlich. Eine instabile oder unzuverlässige Montierung kann schnell zu Frust führen – verwackelte Sterne, fehlerhafte Nachführung und gescheiterte Belichtungsreihen machen Astrofotografie nahezu unmöglich.

Zwar ist die Montierung oft der kostenintensivste Teil eines Astrofotografie-Setups, doch es gibt auch kompaktere Modelle, die sich hervorragend für leichte Ausrüstungen und den mobilen Einsatz eignen.

Wie bei jedem anderen Bestandteil einer Deep-Sky-Ausrüstung hängt die richtige Wahl der Montierung stark von deinen individuellen Anforderungen und deiner bevorzugten Arbeitsweise ab.

🚀Empfehlungen im Überblick

Wenn du auf der Suche nach einer neuen Montierung für die Astrofotografie bist, kann ich dir aus eigener Erfahrung folgende Modelle empfehlen. Ich habe jedes dieser Systeme ausgiebig getestet und damit zahlreiche hochwertige Astrofotos aufgenommen.

  • Beste Option für unterwegs: Sky-Watcher Star Adventurer GTi
    Kompakt, leicht und ideal für mobile Setups oder Reisen unter dunklen Himmel.
  • Allrounder für jeden Zweck: ZWO AM5N
    Vielseitig einsetzbar, benutzerfreundlich und perfekt für verschiedenste Astrofotografie-Projekte.
  • Für stationäre Sternwarten: Sky-Watcher EQ6 Pro oder CQ-350
    Robuste, observatoriumstaugliche Montierung mit hoher Tragkraft und professioneller Präzision.

Die besten Astrofotografie-Montierungen für Einsteiger

Auch wenn häufig darüber diskutiert wird, welche Teleskopmontierung die „beste“ ist, hängt die Antwort letztlich immer vom jeweiligen Nutzer und seinen Anforderungen ab. Trotzdem lässt sich eines festhalten: Eine gute Montierung sollte verlässlich funktionieren und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

In diesem Beitrag findest du praxisnahe Empfehlungen – ideal, wenn du deine erste Astrofotografie-Montierung kaufen oder dein bestehendes Setup aufrüsten möchtest. Alle Montierungen, die hier vorgestellt werden (mit Ausnahme der iOptron GEM45), habe ich selbst über längere Zeit getestet – vom kompakten Star Tracker bis hin zu observatoriumstauglichen High-End-Modellen.

Zusätzlich habe ich die Astrofotografie-Community nach ihren Erfahrungen gefragt: Welche Montierungen nutzen sie, was schätzen sie daran – und was eher nicht? Das Ergebnis ist ein wertvoller Überblick aus der Praxis, der dir bei deiner Kaufentscheidung helfen kann.

Um dir die Orientierung zu erleichtern, habe ich die vorgestellten Montierungen nach Preiskategorien sortiert. Denk daran: Die Montierung ist das Herzstück deiner Astrofotografie-Ausrüstung – sie muss sowohl dein aktuelles Teleskop zuverlässig tragen als auch zukünftige Upgrades mitmachen.

Astrofotografie-Montierungen unter 1.000 €

Die folgenden Modelle gehören zur Kategorie der sogenannten Star Tracker – das sind kompakte, batteriebetriebene Nachführmontierungen, die sich ideal für Landschaftsaufnahmen bei Nacht, Milchstraßenfotografie und sogar für Weitfeld-Deep-Sky-Aufnahmen eignen.

Dass diese Montierungen unter 1.000 € kosten, bedeutet keineswegs, dass man damit keine beeindruckenden Astrofotos machen kann. Einige meiner besten Deep-Sky-Aufnahmen habe ich mit einem kompakten Refraktor auf einem tragbaren Star Tracker gemacht.

Ein Star Tracker ist eine großartige Option für alle, die ein leichtes und mobiles Setup für unterwegs bevorzugen. Besonders für Einsteiger in die Astrofotografie ist dies ein ideal geeigneter Einstiegspunkt, da diese Montierungen deutlich günstiger sind als robuste, vollwertige parallaktische Teleskopmontierungen.

  • Sky-Watcher Star Adventurer GTi
  • iOptron SkyGuider Pro
  • Sky-Watcher Star Adventurer 2i

Sky-Watcher Star Adventurer 2i

Ideal geeignet für: Nachtlandschaften, Milchstraßenfotografie, Weitfeld-Deep-Sky-Astrofotografie

Der Sky-Watcher Star Adventurer 2i ist für viele Astrofotografie-Begeisterte der perfekte Einstieg gewesen. Diese vielseitige und kompakte Nachführmontierung ermöglicht eine breite Palette an Anwendungen – von Zeitrafferaufnahmen und Nachtlandschaften bis hin zu detailreichen Deep-Sky-Fotos von Nebeln und Galaxien.

Die Montierung ist leicht und mobil, bietet aber dennoch präzise Nachführung, um die Erdrotation auszugleichen – das ist entscheidend für scharfe Langzeitbelichtungen. Sie verfügt über verschiedene Nachführmodi: siderisch (Sterne), solare (Sonne), lunare (Mond) sowie eine 12-fache Zeitraffer-Geschwindigkeit.

Die Tragkraft liegt bei bis zu 5 kg für Kamera- und Teleskopausrüstung – das solltest du bei der Planung deines Setups unbedingt berücksichtigen. Besonders gut eignet sich der Star Adventurer 2i für kompakte Teleskope wie den William Optics RedCat 51.

Das „Pro Pack“ des Star Adventurer enthält zusätzlich ein Gegengewichtssystem, mit dem du deine Kamera, das Objektiv oder ein kleines Teleskop optimal ausbalancieren kannst – das sorgt für eine ruhige und präzise Nachführung.

Bei gutem Gleichgewicht konnte ich selbst Belichtungszeiten von bis zu 3 Minuten erreichen – ganz ohne Autoguiding.

Zwar kann der Star Adventurer die Bewegung des Nachthimmels zuverlässig nachverfolgen, allerdings verfügt er nicht über eine computergestützte GoTo-Funktion, die Himmelsobjekte automatisch ansteuert. Wenn dir diese Funktion wichtig ist, lohnt sich ein Blick auf ein anderes Modell, das wir gleich noch vorstellen.

iOptron SkyGuider Pro

Ideal geeignet für: Nachtlandschaften, Milchstraßenfotografie, Weitfeld-Deep-Sky-Aufnahmen

Ähnlich wie der Sky-Watcher Star Adventurer ist auch der iOptron SkyGuider Pro eine leichte und tragbare Nachführmontierung, die sich hervorragend für mobile Astrofotografie eignet – allerdings ohne integrierte GoTo-Funktion. Die maximale Traglast liegt ebenfalls bei etwa 5 kg, was ausreichend für kleine Teleskope oder Teleobjektive ist. Die Nachführung der scheinbaren Himmelsbewegung erfolgt dabei sehr zuverlässig.

Der SkyGuider Pro war meine erste Nachführmontierung, die ich je für die Astrofotografie verwendet habe – und sie hat mir ganz neue kreative Möglichkeiten eröffnet. Besonders die kompakte Bauweise und Mobilität machen ihn zu einem perfekten Begleiter für Reisen und spontane Astro-Sessions unter dunklem Himmel.

Ein kleiner Nachteil, der sich über die Jahre gezeigt hat: Die RA-Kupplung (Rektaszension) kann sich so festziehen, dass sie sich nur noch schwer lösen lässt.

Seit 2019 bietet iOptron als Ergänzung das iPolar-Modul an – ein elektronisches Hilfsmittel zur exakten Polausrichtung. Es funktioniert gut und erhöht die Genauigkeit, bringt aber zusätzliche Schritte in einen ansonsten einfachen manuellen Ausrichtungsprozess.

Sky-Watcher Star Adventurer GTi

Ideal geeignet für: Nachtlandschaften, Milchstraße, Weitfeld-Deep-Sky-Fotografie

Der Sky-Watcher Star Adventurer GTi ist eine hochmobile Nachführmontierung, die speziell für die Astrofotografie entwickelt wurde. Sie ermöglicht Langzeitbelichtungen, indem sie die scheinbare Bewegung des Nachthimmels exakt nachverfolgt.

Im Unterschied zum klassischen Star Adventurer verfügt das GTi-Modell über ein vollwertiges GoTo-System (SynScan), mit dem sich Deep-Sky-Objekte automatisch ansteuern lassen. Die Steuerung erfolgt bequem über eine Smartphone-App via WLAN. Zudem ist das Modell autoguidingfähig, was besonders bei längeren Belichtungszeiten von Vorteil ist.

In seiner Funktionalität erinnert der GTi an eine kompakte Version der bekannten EQ6-R Pro, allerdings in einem deutlich leichteren und akkubetriebenen Format. Trotz seiner geringen Größe bietet er fast alle Funktionen einer vollwertigen GoTo-Äquatorialmontierung.

Am liebsten nutze ich den Star Adventurer GTi in Kombination mit der ASIAIR-App, die über Platesolving das automatische Auffinden von Himmelsobjekten ermöglicht. Dafür benötigt man lediglich ein passendes Verbindungskabel, um die Montierung mit dem ASIAIR-Controller zu koppeln.

Die besten Astrofotografie-Montierungen zwischen 1.000 und 3.000 €

In dieser Preiskategorie tummeln sich die meisten Montierungen für ambitionierte Astrofotografie, und viele Hobbyastronomen treffen hier ihre Kaufentscheidung. Für diesen Betrag bekommt man bereits eine zuverlässige, computergesteuerte äquatoriale Nachführmontierung, die viele Jahre treue Dienste leisten kann.

Ein Beispiel aus eigener Erfahrung: Ich habe Anfang 2015 eine gebrauchte Sky-Watcher HEQ5 SynScan Pro gekauft – sie funktioniert nach fast 10 Jahren intensiver Nutzung immer noch einwandfrei. Obwohl es in dieser Preisklasse viele gute Modelle gibt, ist die Sky-Watcher EQ6-R Pro mein persönlicher Favorit und eine der besten Allround-Lösungen.

Wenn dir Kompaktheit und Mobilität wichtig sind, könnte die ZWO AM5 mit innovativem Strain-Wave-Antrieb eine attraktive Alternative sein. Sie kommt bis zu 13 kg Nutzlast ohne Gegengewicht aus.

Sky-Watcher EQ6-R Pro

Ideal geeignet für: Deep-Sky-Aufnahmen, Planeten- und Mondfotografie

Die Sky-Watcher EQ6-R Pro ist eine echte Allround-Montierung für ernsthafte Astrofotografie. Sie steht hinter unzähligen beeindruckenden Astrobildern von Amateurfotografen in den letzten Jahren.

Mit einer Tragkraft von 20 kg ist sie für eine Vielzahl an Teleskopen geeignet und unterstützt Autoguiding, was für präzises Nachführen bei langen Belichtungszeiten sorgt. Dank der integrierten GoTo-Steuerung kannst du Tausende Himmelsobjekte direkt ansteuern.

Ich selbst nutze meine EQ6-R Pro seit 2019 – bei klirrender Kälte bis -15 °C genauso wie im Hochsommer – und sie hat mich nie im Stich gelassen.

Die Steuerung erfolgt entweder über den mitgelieferten Handcontroller oder via USB-Verbindung am Computer. Besonders komfortabel ist die Kombination mit einem Tablet und ASIAIR, wobei man lediglich das passende Verbindungskabel benötigt.

Die EQ6-R Pro bietet ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist flexibel einsetzbar – egal, welches Teleskop man verwendet. Einziger Nachteil: Der Montierungskopf bringt rund 17 kg auf die Waage und ist damit nicht ganz leicht zu transportieren.

Hauptmerkmale:

  • 20kg Traglast
  • GoTo-Montierung mit einem eingebauten USB-Port für die PC-Steuerung
  • Vixen-Schwalbenschwanz
  • Eingebautes Polarteleskop zur Einnordung
  • 42.000 Objekte im Handcontroller ansteuerbar
  • Sehr stabiles Dreibein-Stativ
  • Kompatibel zu praktischen allen Software-Programmen und Steuerungscomputern (z.B. ZWO ASIAIR) mit voller ASCOM Kompatibilität
  • Bestes Preis-/Leistungsverhältnis

⚙️ ZWO AM5N Strainwave-Montierung

Ideal geeignet für: Deep-Sky-Fotografie, Aufnahmen von Planeten und dem Sonnensystem

Die ZWO AM5N ist eine beeindruckende Montierung in dieser Preisklasse, da sie eine hohe Traglast bei gleichzeitig kompakter Bauweise bietet. Die Strainwave-Technologie ist eine innovative Antriebstechnik, die im Gegensatz zu herkömmlichen Montierungen kein Gegengewicht bis zu 13 kg benötigt, um stabil zu funktionieren.

Besonders gut eignet sich die AM5N für Anwender, die bereits das ZWO ASIAIR-System zur Steuerung ihrer Astrofotosessionen nutzen. Die Montierung kann direkt über die ASIAIR-App am Smartphone gesteuert werden – inklusive des praktischen Sky Atlas Modus, der dank Plate Solving eine präzise Ausrichtung und Objektsuche ermöglicht.

Das herausragende Merkmal der ZWO AM5N ist ihre hohe Mobilität und das geringe Gewicht. Ich nehme diese Montierung regelmäßig zu Sternwarten und Astronomie-Treffen mit, selbst auf Flugreisen – sie passt problemlos in meinen Handgepäck-Rucksack!

Ein wichtiger Punkt bei der Verwendung einer Strainwave-Montierung wie der AM5N ist die Stabilität von Montierung und Stativ. Obwohl sie ohne Gegengewicht arbeitet, muss das Stativ eine ausreichende Standfestigkeit bieten, damit die ganze Konstruktion nicht kippt.

Im Unterschied zu klassischen deutschen Montierungen lassen sich bei der AM5N die Kupplungen nicht entriegeln, um das Teleskop manuell auszubalancieren. Deshalb ist es wichtig, die Montierung vor dem Ausschalten immer in die sogenannte „Home-Position“ zurückzufahren.

Hauptmerkmale:

  • Kein Gegengewicht notwendig
  • Nachführung mit RMS-Werten von 0,6″-0,8″ möglich
  • Extrem leicht und transportal
  • Wifi-Steuerung per Smartphone oder Tablet
  • ASCOM kompatibel
  • Vixen und Losmandy Schwalbenschwanzaufnahme
  • Perfekte Integration in ZWO ASIAIR
ZWO AM5 Strainwave-Montierung
Guiding eines Askar SQA85 mit einer ZWO AM5N

Weitere Strainwave-Montierungen

Wenn dir die Idee einer kompakten Astrofotomontierung ohne Gegengewicht gefällt, gibt es eine Vielzahl weiterer Strainwave-Montierungen auf dem Markt.

ZWO bietet zum Beispiel eine kleinere Variante der AM5N an, die ZWO AM3N, die ebenso unkompliziert in der Handhabung ist, aber mit einer etwas geringeren Traglast von etwa 8 kg ausgestattet ist.

Auch Hersteller wie iOptron, Pegasus Astro und Sky-Watcher führen verschiedene Strainwave-Montierungen in unterschiedlichen Größen und mit unterschiedlichen Traglasten im Programm.

Vor Kurzem habe ich die Sky-Watcher Wave 150i Strainwave-Montierung getestet. Sie hat bei der Deep-Sky-Fotografie im heimischen Garten eine sehr gute Nachführung gezeigt und sich als zuverlässiges Gerät erwiesen.

🔭 Beste Astrofotomontierungen über 3.000 €

Montierungen in dieser Kategorie werden als „Sternwarten-Klasse“ eingestuft. Es handelt sich um hochwertige, technisch anspruchsvolle Geräte, die für eine präzise Nachführung des Nachthimmels und zuverlässiges Autoguiding entwickelt wurden.

Diese Montierungen sind ideal für die Deep-Sky-Fotografie sowie für die Aufnahme von Objekten im Sonnensystem, wie Planeten. Sie bieten eine äußerst genaue Nachführung auch bei großen Teleskopen mit langen Brennweiten.

Allerdings sind diese Modelle deutlich schwerer als die zuvor genannten. Daher sind sie weniger geeignet, wenn du mit deiner Ausrüstung häufig reisen möchtest. Viele Nutzer montieren solche Montierungen dauerhaft auf einer Säule (Pier) in einem privaten Observatorium.

Mit einer Montierung dieser Klasse zeigst du, dass du die Astrofotografie ernsthaft und langfristig betreiben möchtest. Die kleinste maximale Traglast in dieser Gruppe beträgt 32 kg, sodass du praktisch jedes Teleskop daran befestigen kannst.

iOptron CEM70

Am besten geeignet für: Deep-Sky- und Sonnensystem-Fotografie

Der iOptron CEM70 ist der Nachfolger des beliebten iOptron CEM60, einer mittig ausbalancierten parallaktischen Montierung. Wie der Name andeutet, trägt die CEM70 Montierung Lasten von bis zu 32 kg und ist damit für eine breite Palette von astronomischer Ausrüstung geeignet.

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem kleineren Bruder, der CEM60, gemacht. Es war auch die erste Montierung, die ich mit einem PC anstatt einem Handcontroller gesteuert habe. Mit der iOptron Commander Software kannst du die Montierung in Verbindung mit deiner Lieblings-Bildaufnahme-Software steuern.

Die CEM70 verfügt über ein integriertes iPolar elektronisches Polsucher-System, das die Polausrichtung erheblich erleichtert. Die federbelastete Vixen/Losmandy-Doppelsattelplatte ist kompatibel mit verschiedenen Teleskopen, unabhängig von deren Schwalbenschwanz-Aufnahmen.

Hauptmerkmale:

  • Maximale Trangfähigkeit von 32kg
  • Integrierter, elektronischer Polsuhcer
  • Hochgenaue Nachführung mit < 3,5″ RMS
  • Permanenter Ausgleich des periodischen Fehlers des Schneckengetriebes (PPEC)
  • GPS-Empfänger
  • Vixen und Losmandy Schwalbenschwanzaufnahme

Probleme iOptron

Häufig wird über Schwierigkeiten mit den zugehörigen ASCOM-Treibern von iOptron berichtet. Unabhängig vom verwendeten Montierungsmodell scheinen diese Treiber in vielen Fällen Probleme bei der Anbindung an Standard-Windows-Systeme zu verursachen.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die verbauten Getriebe. Im Laufe der Zeit können hier Funktionsstörungen auftreten, da Zahnräder, Schnecken und andere Komponenten nicht immer aus besonders hochwertigen Metalllegierungen gefertigt sind. Ersatzteile sind zudem ausschließlich über iOptron erhältlich und werden vergleichsweise kostenintensiv angeboten.

Sky-Watcher EQ8-R Pro

Am besten geeignet für: Deep-Sky- und Sonnensystem-Fotografie

Ich nutze die Sky-Watcher EQ8-R Pro seit 2019 bei einem befreundeten Amateur mit und sie hat sich bei allen Wetterbedingungen als äußerst zuverlässiger Arbeitstier erwiesen. Tatsächlich haben wir diese Montierung über ein Jahr lang draußen im Freien stehen lassen – geschützt nur durch eine 365er Abdeckung – ohne Probleme.

Die EQ8-R Pro ist in der Lage, große Teleskopsysteme mit einem Gewicht von bis zu 50 kg zu tragen. Durch ihr optimiertes Design und die verbesserte Motorpositionierung sind doppelte Riemenantriebe auf beiden Achsen möglich. Das sorgt für sehr geringe Nachstellwege (Backlash) und reduziert den periodischen Fehler deutlich.

Ein integriertes Kabelmanagementsystem sorgt dafür, dass alle Kabel sauber geführt werden und sich beim Betrieb nicht verheddern. Ich steuere meine EQ8-R Pro Montierung regelmäßig über die ASIAIR App auf meinem Smartphone oder Tablet.

Wenn du von der EQ6-R Pro auf die EQ8-R Pro umsteigst, solltest du beachten, dass du für die Polausrichtung jetzt ein elektronisch unterstütztes Werkzeug benötigst. Im Gegensatz zur EQ6 verfügt die EQ8 nicht über einen eingebauten Polsucher.

Hauptmerkmale:

  • Maximale Trangfähigkeit von 50kg
  • Riemenantrieb in beiden Achsen
  • Integriertes Kabel-Management (keine außenliegenden Kabelverbindungen)
  • Eingebauter USB-PC Port

Sky-Watcher CQ-350

Am besten geeignet für: Deep-Sky- und Sonnensystem-Fotografie

Wenn du eine Montierung suchst, die eine hohe Traglast bewältigt, dabei aber nicht den Einsatz eines Gabelstaplers für den Aufbau erfordert, ist die Sky-Watcher CQ-350 genau das Richtige für dich. Mit einer beeindruckenden maximalen Traglast von 35 kg kann sie selbst große Teleskopoptiken (OTA) problemlos nachführen.

Sky-Watcher hat diese äquatoriale Montierung entwickelt, um die Lücke zwischen den beliebten EQ6-R Pro und EQ8-R Pro GoTo-Modellen in Bezug auf die Traglast zu schließen. Die CQ-350 ist mit einem hochpräzisen Hybrid-Schrittmotor, federbelasteten Schneckengetrieben, einem Synchronrad und Riemenantrieb ausgestattet.

Ich habe diese Montierung bereits mit einigen meiner schwersten Astrofotografie-Teleskope genutzt, darunter den Sky-Watcher Esprit 150 APO. Es überrascht nicht, dass die CQ-350 genauso zuverlässig und präzise arbeitet wie alle anderen Sky-Watcher-Montierungen, die ich bisher benutzt habe.

Was die Mobilität betrifft, ist die CQ-350 angesichts ihrer Größe erstaunlich leicht. Durch ihr innovatives Design wiegt der Montierungskopf 3 kg weniger als der der EQ6-R.

Hauptmerkmale:

  • Maximale Trangfähigkeit von 35kg
  • Riemenantrieb in beiden Achsen
  • Steppermotor-Antrieb ohne Getriebe
  • Eingebauter USB-PC Port
  • Sehr stabiles Dreibein-Stativ

Tipp: In den Foren häufen sich berichte darüber, dass insb. die CQ-350 keine gute Justierung der Schneckenwelle vom Werk aus hat. Hier bietet sich an, bei einem Händler zu kaufen, der diese Justage vor der Auslieferung vornimmt.

Nachführgenauigkeit und Autoguiding

Alle auf dieser Seite vorgestellten Astrofotografie-Montierungen bieten die präzise Nachführgenauigkeit, die für die Deep-Sky-Fotografie erforderlich ist. Diese Genauigkeit lässt sich durch Autoguiding noch weiter verbessern – ein Verfahren, bei dem die Bewegung von Sternen gemessen wird, um Korrektursignale an die Montierung zu senden.

Dabei gibt es verschiedene Methoden: Zum Beispiel das bekannte Programm PHD2 Guiding oder die Multi-Stern-Nachführung in der ASIAIR Smartphone-App. Diese Tools überwachen die Bewegung eines Leitsterns (oder mehrerer Sterne), um die Nachführgenauigkeit deiner Montierung automatisch zu korrigieren.

Es ist leicht, sich von den vielen Messwerten und Zahlen dieser Programme überwältigen zu lassen. Besonders viel Aufmerksamkeit bekommt oft der RMS-Fehler (Root Mean Square), der in Bogensekunden gemessen wird. Im Allgemeinen gilt ein RMS-Fehler unter 1,0 als „gut“ für die meisten Systeme (durchschnittlicher Seeing-Wert in Deutschland ~1,5″ – 2,0″).

Alle hier vorgestellten Montierungen – selbst die Star Tracker – liefern bei korrekter Einrichtung hervorragende Ergebnisse im Autoguiding. Der beste Beweis für die Nachführqualität ist jedoch das Aussehen der Sterne in deinen Bildern: schön rund und scharf.

Die Wahrheit ist, dass bei korrekt ausgerichteter und ausbalancierter Montierung meist die Standard-Einstellungen der Autoguiding-Software die besten Ergebnisse liefern.

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2 Kommentare

    1. Hallo Michael!
      Die ZWO AM3 trägt bis zu 13 kg mit Gegengewicht bzw. 8 kg ohne – damit bewegt sie sich genau im Bereich, den man für ein mobiles Setup gut nutzen kann.

      Dein Askar SQA85 bringt mit Rohrschellen etwa 4,5 kg auf die Waage. Rechnet man noch Kamera, Filterrad, Fokussierer und eventuell ein kleines Leitrohr samt Kamera dazu, kommst Du auf etwa 8 kg Gesamtgewicht – also genau an der Grenze für den Betrieb ohne Gegengewicht.

      Wenn Dein Budget es zulässt, würde ich Dir dennoch zur ZWO AM5N raten. Damit bist Du auch für künftige Teleskope, die vielleicht etwas schwerer ausfallen, bestens gerüstet und hast einfach mehr Reserven – gerade, wenn Du mal mit größerem Equipment arbeiten möchtest.

      Clear Skies
      Heiko

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