Sky-Watcher ESPRIT 120ED Vollformattest

⚙️ Technische Daten

KategorieSpezifikation
Optisches DesignTriplet‑ED Apochromat mit einem FPL‑53 ED-Glas-Element (Ohara)
Objektiv-Durchmesser120 mm (4,72″)
Brennweite840 mm (f/7)
AuflösungsvermögenDawes-Limit: ca. 0,97″; Rayleigh-Limit: ca. 1,16″; Grenzgröße: ~12,9 mag
VergrößerungPraktisch nutzbar: 17× bis ca. 240× (max. ~283× laut Anleitung)
OptikvergütungVollständig mehrfachvergütete Linsen (MHTC™) für hohe Transmission
Flatfield-Korrektor2-Element Field Flattener, garantiert flaches Bildfeld bis ca. 44 mm Sensor‑Durchmesser, Backfokus 75 mm
Sucherfernrohr (im Lieferumfang)8×50, rechtwinklig, aufgebautes Bild
Okular & Zenitspiegel (im Lieferumfang)28 mm LET‑Okular (2″), 2″ dielectric diagonal mit 1,25″-Adapter
Okularauszug (Focuser)3″ (ca. 76 mm) Linear Power Focuser, mit 1:11 Feintrieb, drehbar, kein Bildversatz beim Fokussieren
Tragemasse (Lastkapazität)Ca. 5 kg unge­klemmt, bis ca. 10 kg geklemmt laut Händlerangabe
Gewicht (OTA)ca. 9,6 kg
Tubenlängeca. 762 mm ausgefahren, ca. 716–730 mm transportiert; Taukappe ausgefahren ~810 mm
Tubendurchmesserca. 140 mm Außendurchmesser; ca. 165 mm Taukappendurchmesser
Material & BauweiseAluminiumrohr, mit In-Tube Tube-Ringen (Losmandy-Stil), gezielt baffled (messerscharfe Abschattung)
Zubehör im LieferumfangField Flattener, Teleskop‑Ringe + Losmandy‑Montageschiene, 8×50 Sucher, LET 28 mm Okular, 2″ Diagonal, M48-Kameraadapter, Hart‑ bzw. gepolsterte Transportkiste
Bildfeld (fotografisch)Voll korrigiert für Sensoren bis ca. 44 mm
(Vollformat) ohne Randabfall oder Farbsäume

Den Sky-Watcher ESPRIT 120ED hatte ich frisch erworben und wollte die erste klare Nacht direkt für einige Testaufnahmen nutzen.

Obwohl der Orionnebel (M42) nicht mehr ideal im Süden stand, befand er sich noch ausreichend hoch am Himmel, um einen ersten Aufnahmeversuch mit der ZWO ASI2400MC Pro (Vollformatkamera) zu starten.

Eingesetztes Setup:

  • Teleskop: Sky-Watcher ESPRIT 120ED
  • Montierung: 10MICRON GM1000 HPS
  • Flattner: Sky-Watcher 1.0x
  • Kamera: ZWO ASI2400MC Pro (Vollformat)
  • Steuerung: Primalucelab EAGLE-PC 4s mit NINA-Steuerungssoftware
10 Aufnahmen á 60 Sekunden mit dem Sky-Watcher ESPRIT 120ED und einer ZWO ASI2400MC Pro

Das Ergebnis überzeugte auf ganzer Linie: Die Sterne waren bis in die äußersten Bildecken perfekt rund, und selbst in der Vergrößerung zeigten sich nur minimalste Ansätze chromatischer Aberration, die in der Praxis kaum ins Gewicht fallen bzw. in der Nachbearbeitung problemlos korrigiert werden können.

Runde Sterne ohne erkennbare chromatische Aberrationen

⚠️ Um die chromatische Aberration bewerten zu können, muss natürlich eine Farbaufnahme durchgeführt werden.

Tilt-Prüfung

Minimaler Tilt in der linken, unteren Ecke des Bildes

Kein nennenswerter Tilt auf den Testaufnahmen erkennbar.

Das Bild verdeutlicht eindrucksvoll die Helligkeit des Orionnebels (M42) – selbst mit vergleichsweise kurzer Belichtungszeit lassen sich bereits die feinen Strukturen und Ausläufer des Nebels deutlich erfassen.

10 Aufnahmen á 5 Sekunden mit dem Sky-Watcher ESPRIT 120ED und einer ZWO ASI2400MC Pro

Um die Leistungsfähigkeit des Setups auszuloten, habe ich den Test bewusst extrem gehalten und lediglich 10 Einzelaufnahmen à 5 Sekunden Belichtungszeit durchgeführt. Trotz dieser sehr kurzen Gesamtbelichtungszeit sind die Ausläufer des Orionnebels (M42) bereits klar und deutlich erkennbar und wollte durch die kurze Belichtungszeiten den Einfluß des Seeings möglichst gering halten.

Fazit

Der Sky-Watcher ESPRIT 120ED erfüllte meine Erwartungen in vollem Umfang: Selbst bei der Nutzung einer Vollformatkamera zeigten sich weder elongierte Sterne noch nennenswerte chromatische Aberrationen.
Auch die gemessenen Tilt-Werte weisen auf keinerlei nennenswerte Probleme hin – ein erfreuliches Ergebnis, insbesondere angesichts des vergleichsweise langen Image-Trains mit Flattener, Zwischenringen und Astrokamera. Zusätzlich zu Aufnahmen von M42 habe ich einfache Sternfeldaufnahmen im Zenit durchgeführt und das Teleskop mehrfach in unterschiedliche Positionen geschwenkt (umgeschlagen), um mögliche Lastverlagerungen zu simulieren. Dabei zeigte sich der Okularauszug vollkommen stabil – keinerlei Anzeichen von Flex oder Nachgeben.

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