Kugelsternhaufen M2

Die besten Teleskope für die Astrofotografie 2025

Empfohlene Teleskop-Kits für Deep‑Sky‑Astrofotografie

Ich empfehle folgende Teleskope und Zubehör für die Astrofotografie

  • Kamera: ZWO ASI2600MC Pro
  • Teleskop: William Optics RedCat 51
  • Filter: Optolong L‑eXtreme
  • Montierung: ZWO AM3/AM5N oder Sky-Watcher EQ6 Pro
  • Controller: ZWO ASIAIR
  • Weitere Zubehörteile: Stromversorgung, Tau-Heizung

Die besten Teleskope im Detail

🏆 William Optics RedCat 51 WIFD (Gen3)

  • Typ: Petzval-APO-Refraktor (51 mm / f/4,9)
  • Sehr leichte Bauweise (~1,8 kg), ideal für Reise und Einsatz auf kleinen Portablen Montierungen
  • Große Schärfe und Farbkorrektur, kein zusätzlicher Field Flattener erforderlich

Askar SQA106

  • 5-Linsiges Petzval-Astrograph, 509 mm / f/4,8
  • Unterstützt Vollformat-Sensoren (55 mm Bildkreis), keine zusätzliche Flattener nötig
  • Sehr gute Abbildung von Nebeln und Milchstraßenobjekten (z.B. NGC 7000)

Celestron Edge HD 8 Schmidt‑Cassegrain

  • 2032 mm Brennweite bei f/10 (reduzierbar auf ca. 1422 mm bei f/7 mit Reducer)
  • Ideal für Planeten‑ und Galaxienaufnahmen
  • für fortgeschrittene Nutzer mit stabiler äquatorialer Montierung wie der Sky‑Watcher EQ6‑R Pro empfohlen

Askar SQA55

  • Kompakter Quintuplet-Petzval-Refraktor (55 mm / f/4,8)
  • Nur ~1,8 kg — perfekt für star‑tracker oder mobile Montierungen
  • Das lichtstarke Design eignet sich hervorragend für weiträumige Deep-Sky‑Aufnahmen

William Optics Zenithstar 73 APO

  • 73 mm / f/5,9, ausgezeichnete Farbkorrektur (FPL‑53-Glas)
  • Trotz leichtem Gewicht (~2,5 kg) gute Schärfe, ideal für APS‑C-Sensoren
  • Bei Verwendung eines Flat73 wird ein Feld mit runden Sternen zur Bildkante möglich

Sky‑Watcher Evostar 80ED (80 mm / f/7,5)

  • Beliebter APO‑Refraktor mit hervorragender Farbreinheit durch FPL‑53 ED‑Glas
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Deep‑Sky‑Einsteiger (< 1.000 €)
  • Flattener empfohlen für eine durchgehend flache Bildfeldkorrektur

Warum diese Teleskope so stark sind

  • APO-Refraktoren (Triplet oder Quintuplet) bieten meist exzellente Farbkorrektur, minimale chromatische Aberration und scharfe Sterne bis zum Rand
  • Kurzbrennweitige Teleskope (z. B. RedCat 51, SQA106) haben einen großen Bildausschnitt, nicht so hohe Ansprüche an die Nachführgenauigkeit und sind gut geeignet für große Nebel (z.B. NGC 7000 Nordamerika) und Galaxien (z.B. M31 Andromedagalaxie)
  • Das Schmidt-Cassegrain-Teleskop Edge HD 8 zeichnet sich durch seine lange Brennweite von ca. 2000 mm aus und ermöglicht dadurch hohe Vergrößerungen – ideal für die Beobachtung von Planeten und kleinen Deep-Sky-Objekten.
    Für die Astrofotografie im Deep-Sky-Bereich stellt diese lange Brennweite jedoch höhere Anforderungen an die Nachführgenauigkeit. Daher ist eine präzise arbeitende, leistungsstarke Montierung erforderlich, da längere Brennweiten deutlich empfindlicher auf Nachführfehler reagieren als beispielsweise Weitfeldsysteme mit 300–500 mm.

Für wen eignet sich welches Teleskop?

ZielobjekteEmpfehlung
Große Nebel & breite FelderWilliam Optics RedCat 51, Askar SQA55
Universell, auch Deep-Sky & PlanetenAskar SQA106
Planeten & kleine GalaxienCelestron Edge HD 8
Solider Allrounder mit mittlerem FeldZenithstar 73, Evostar 80ED

Bildqualität hängt auch von Montierung, Kamera, Nachführung und Zusatzkomponenten (z. B. Field Flattener, Autofokus) ab – daher sollten diese bei der Planung schon berücksichtigt werden.

Abschließende Tipps

Die beste Empfehlung hängt stark von deinem Budget, deinen fotografischen Zielen und deinem Setup ab – es gibt nicht „den einen“ Alleskönner. Aber wenn du einen guten Kompromiss aus Einfachheit, Bildqualität und Mobilität möchtest, sind die genannten APO‑Refraktoren exzellente Optionen.

Ich hoffe, die Übersicht hilft dir weiter! Sag gern Bescheid, wenn du dazu eine konkrete Empfehlung oder eine Vergleichstabelle mit Preisen und Zubehör brauchst 😊

Bitte beachte, dass das Teleskop selbst nur ein Teil des Ganzen ist. Filterräder, Autofokus-Systeme und Brennweitenreduzierer (oder Flattner) sind nur einige der vielen Zubehörteile für die Deep-Sky-Astrofotografie, die du früher oder später kaufen wirst (glaub mir).

Dennoch bleibt das Hauptteleskop für die Bildaufnahme eine der wichtigsten Anschaffungen beim Aufbau deines Deep-Sky-Setups. Ein grundlegendes Kriterium zur Einteilung von Teleskopen ist die Brennweite, da diese stark von deinen fotografischen Zielen abhängt und daher eine der ersten Entscheidungen darstellt.

Egal für welches Modell du dich entscheidest – achte darauf, auch genügend Budget für das erforderliche Montagematerial sowie für weiteres potenzielles Zubehör einzuplanen, etwa Feldkorrektoren (Field Flattener) oder Adapter für deine Kamera.

William Optics RedCat 51 WIFD (Gen3)

Warum das William Optics RedCat 51 WIFD (Gen3) für mich die Nummer 1 ist?

Ich glaube, dass damit ein Anfänger die schnellsten und besten Ergebnisse erzielen wird!

👌 Vorteile:

  • Optisches Design: Petzval (somit entfallen aufwendige Adaption von Kamera zum Teleskop, um in den Fokus zu kommen)
  • Am besten geeignet für: Große Nebelgebiete (z.B. Sommer-Milchstraße mit NGC 7000 oder im Winter auch M42 Orionnebel und Pferdekopfnebel)
  • Beste Eigenschaft: Kompakt und problemlos transportabel

Der William Optics RedCat 51 steht auf Platz 1 meiner Empfehlungen, weil er Einsteigern die besten Chancen bietet, direkt zu Beginn ein erfolgreiches Deep-Sky-Bild des Nachthimmels aufzunehmen. Mit einem extrem weiten Bildfeld (250 mm Brennweite) ist seine geringe Brennweite sowohl seine größte Einschränkung – als auch sein größter Vorteil.

Der ursprüngliche RedCat 51 basiert auf einem Petzval-Optikdesign, einer speziellen Variante des klassischen apochromatischen Triplet-Refraktors. Mit einer Lichtstärke von f/4,9 ist dieses kompakte und hochwertig verarbeitete Teleskop sehr lichtstark und bringt bereits sinnvolles Zubehör mit – etwa eine integrierte Bahtinov-Maske für das präzise Fokussieren und eine innovative „Cat Saddle“-Montageplatte.

Die zentrale Frage ist: Möchtest du großflächige Nebelstrukturen im Nachthimmel einfangen? Und suchst du ein leichtes, fehlerverzeihendes Teleskop, das keine teure computergesteuerte Montierung erfordert? Dann ist der RedCat 51 eine hervorragende Wahl.

Die erste Version dieses Teleskops verwendete einen helikalen Fokussierer, ähnlich wie bei Kameraobjektiven – dieser lässt sich übrigens auch automatisieren. Wer lieber auf einen klassischen Zahnstangenfokussierer (Rack & Pinion) setzt, für den ist die neue WIFD-Version (Gen3) des RedCat 51 besonders interessant.

Wenn dein Hauptinteresse darin liegt, kleine Galaxien oder Objekte im Sonnensystem wie den Mond oder Planeten zu fotografieren, dann ist dieser Weitfeld-Refraktor nicht die richtige Wahl für dich. Diese Himmelsobjekte sind bei einer so kurzen Brennweite einfach zu klein, um sie mit ausreichender Detailtiefe abbilden zu können.

Fazit: Der RedCat 51 bietet beeindruckende optische Leistungen – mit sehr guter Farbkorrektur und einem ebenen Bildfeld – verpackt in einem kompakten und benutzerfreundlichen Format. Seit ich dieses Teleskop im Jahr 2018 erhalten habe, nutze ich es mit großer Freude – und verwende es auch heute noch regelmäßig für Weitwinkel-Projekte.

Eine interessante Alternative ist der größere William Optics RedCat 71. Er basiert auf dem gleichen Petzval-Design, bietet aber mit einer größeren Öffnung (71 mm) und einer Brennweite von 350 mm bei f/4,9 etwas mehr Reichweite – ideal für alle, die mehr Licht sammeln und feinere Details erfassen möchten.
Eine Alternative zum William Optics RedCat 71 wäre die Askar FRA-Serie, die verschiedene Brennweiten von 300-600mm bietet.

Askar SQA106

Der Askar SQA106 ist ein Quintuplet-Petzval-Astrograph mit einer Brennweite von 509 mm bei einer Lichtstärke von f/4,8. Ja, genau – 509 mm! Diese Brennweite macht den SQA106 perfekt geeignet für die Weitfeldfotografie von Nebeln.

Das 5-Linsen-Design benötigt keinen zusätzlichen Feldkorrektor (Field Flattener) und ist außerdem sehr flexibel hinsichtlich des nötigen Backfocus-Abstands. Laut den technischen Daten unterstützt der Astrograph Vollformat-Kamerasensoren mit einem großzügigen Bildkreis von 55 mm, was bei Askar nicht immer stimmen muss, ich aber bei 55m Bildkreis dennoch davon ausgehe, dass der SQA106 Vollformat (44mm Bildkreis) korrekt ausleuchten wird.

Wenn du also auf der Suche nach einem hochwertigen Astrographen bist, der speziell für Vollformatkameras entwickelt wurde und eine erstklassige Verarbeitung bietet, lohnt sich ein genauerer Blick auf den Askar SQA106 auf jeden Fall (Voraussetzung das Budget ist vorhanden!).

Askar SQA55

Der Askar SQA55 ist ein hochwertiges Teleskop speziell für die Astrofotografie, das gestochen scharfe, flache und gut korrigierte Bilder liefert. Ich habe den SQA55 im Herbst 2024 getestet, und die Bildqualität, die ich direkt im heimischen Garten aufgenommen habe, war außergewöhnlich gut!

Er basiert auf einem Quintuplet Petzval-Optiksystem mit luftzwischengefassten SD-Glaselementen, hat eine Brennweite von 264 mm und eine Lichtstärke von f/4,8 bei vollständig geöffneter Blende. Als kompakter und leichter Astrograph gehört er zur Kategorie der Weitfeld-Refraktoren, zeichnet sich aber besonders dadurch aus, dass er sich sowohl für Astrofotografie als auch für manuelle Tagesfotografie eignet.

Mit nur etwa 2,3 kg Gewicht ist er ideal für den Einsatz an mobilen Sternen-Trackern oder für Reisen an dunkle Beobachtungsorte. Aufgrund seiner kleinen Öffnung von 55 mm und der kurzen Brennweite von 264 mm ist der SQA55 allerdings nicht für die Planetenfotografie oder für die Aufnahme kleiner Galaxien geeignet – vielmehr ist er ein spezialisiertes Instrument für die Weitfeld-Astrofotografie von Deep-Sky-Objekten.

Insgesamt ist der Askar SQA55 im Jahr 2025 eine herausragende Wahl für Astrofotografen, die besonders an Weitfeldaufnahmen interessiert sind und Wert auf hohe Mobilität legen – ideal für Reisen zu dunklen Beobachtungsorten in Kombination mit einem Star Tracker.

Für alle, die noch mehr Leistung suchen, gibt es zudem die größeren Varianten von Askar, den Askar SQA70, Askar SQA85 und den Askar SQA106, der mit exzellenter Sternabbildung und einem besonders großen Bildkreis überzeugt.

In Fachkreisen wird spekuliert und gehofft, dass Askar die SQA-Serie künftig um ein noch größeres Modell erweitert. Die bisherigen Geräte dieser Reihe überzeugen durch ihre exzellente optische Qualität und liefern Sternabbildungen mit einem Durchmesser von maximal 3 µm – ein herausragender Wert in dieser Klasse.

Sky-Watcher Quattro 200

Man kann ein Newton-Teleskop auch als „Lichteimer“ bezeichnen. Es verwendet einen großen Hauptspiegel, um möglichst viel Licht zu sammeln und liefert dadurch beeindruckende Ansichten am Okular. In punkto Öffnung (also dem Durchmesser des Teleskops) können Refraktoren preislich einfach nicht mit einem Newton-Teleskop mithalten.

Mit einer Lichtstärke von f/4 kann der Sky-Watcher 8″ Quattro Astrograph extrem schnell Photonen einfangen. Eine Blendenzahl von f/4 gilt in der Teleskopwelt als sehr „schnell“ – das bedeutet, dass man mehr Licht in kürzerer Zeit auf sein Deep-Sky-Objekt erhält.

Die Brennweite von 800 mm ist ideal für viele der hellen Nebel am Himmel sowie für eine Vielzahl von Galaxien. Auch der Mond lässt sich mit dieser Vergrößerung detailreich fotografieren.

Newton-Teleskope sind im Vergleich zu Refraktoren pro Zoll Öffnung deutlich günstiger, allerdings gibt es einen kleinen Haken: Sie sind schwer, voluminös und benötigen regelmäßige Kollimation, damit sie ihr volles Potenzial entfalten. Wer aber bereit ist, Zeit in Wartung und Bedienung zu investieren, wird mit spektakulären Bildern belohnt.

Um das volle Potenzial des Systems auszuschöpfen, lohnt sich meist die Anschaffung eines Sky-Watcher Quattro Koma-Korrektors, der für eine scharfe Abbildung bis an den Rand des Bildfelds sorgt. Hier gibt es verschiedene Optionen, unter anderem auch eine Variante von Baader, die empfehlenswert ist.

Qualitätskontrolle bei Teleskopen – ein oft unterschätztes Thema

Bei vielen Teleskopherstellern ist eine gewisse Serienstreuung in der optischen Qualität leider nicht ungewöhnlich. Was bedeutet das konkret?

Auf den Webseiten der Hersteller finden sich häufig Spot-Diagramme, die idealisierte Informationen über die theoretische Abbildungsleistung eines Teleskops liefern – insbesondere zur Sternabbildung über das Bildfeld. Diese Diagramme basieren jedoch auf simulierten Werten und erlauben keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Qualität des einzelnen Exemplars, das der Kunde letztlich erhält.

🎲 Manche Hersteller verzichten zudem vollständig auf die Veröffentlichung solcher Daten oder liefern keine individuellen Prüfprotokolle mit dem Produkt aus. In solchen Fällen ist der Käufer auf das Vertrauen in die Marke oder den Händler angewiesen – ein Vertrauensvorschuss, der nicht immer gerechtfertigt ist.

Empfehlung aus der Praxis

Um Enttäuschungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, bei einem kompetenten und seriösen Fachhändler zu kaufen, der:

  • eigene optische Prüfungen vor dem Versand durchführt,
  • oder bereit ist, das Teleskop nach ersten Tests des Kunden problemlos zurückzunehmen, falls die Leistung nicht den Erwartungen entspricht.

Gerade in der Astrofotografie, wo kleinste Abweichungen in der Abbildung sichtbar werden, ist eine verlässliche Qualitätskontrolle entscheidend für langfristige Zufriedenheit mit dem Instrument.

Praxisnaher Optiktest mit Farbkamera

Ein schneller und aussagekräftiger Test der optischen Leistung kann idealerweise mit einer Farbkamera direkt am Teleskop durchgeführt werden. Bereits eine Einzelbelichtung von 30 Sekunden genügt in der Regel, um typische Abbildungsfehler wie Koma, chromatische Aberrationen oder weitere optische Unregelmäßigkeiten sichtbar zu machen.

Moderne Bildbearbeitungs- und Analyseprogramme wie PixInsight bieten inzwischen spezialisierte Werkzeuge zur automatisierten Auswertung optischer Fehler. So ermöglicht beispielsweise das Modul „Aberration Inspector“ eine visuelle Beurteilung der Abbildung über das gesamte Gesichtsfeld hinweg und hilft dabei, systematische Abweichungen schnell zu erkennen.

Für die Analyse von Sensorkippung (Tilt) lassen sich Tools wie der ZWO ASI Tilt-Analyzer einsetzen, um eine eventuelle Verkippung zwischen Kamera und Bildebene zuverlässig zu diagnostizieren.

Tilt-Analyse mit ZWO ASIFitsView

Diese Verfahren bieten wertvolle Unterstützung bei der Beurteilung der optischen Justage und Qualität eines Teleskops – insbesondere in der Astrofotografie, wo selbst geringe Abweichungen deutlich sichtbar werden.

Abschließende Gedanken

Wenn du bis hierhin gelesen hast, danke ich dir herzlich für deine Zeit und dein Interesse an meinem Überblick über die besten Teleskope für die Astrofotografie. Natürlich gibt es noch viele weitere empfehlenswerte Modelle, die hier nicht aufgeführt sind – doch ohne eigene praktische Erfahrung mit ihnen möchte ich keine pauschalen Empfehlungen aussprechen.

Zusammenfassend gilt:
Wähle dein Teleskop passend zu deinen fotografischen Zielen – Deep-Sky, Planeten oder Weitwinkelaufnahmen – sowie im Einklang mit deinem Budget und der Tragkraft deiner Montierung.

Falls du noch auf der Suche nach einer geeigneten Montierung mit Nachführung bist, kann ich dir ganz klar die Sky-Watcher EQ6-R Pro ans Herz legen – eine bewährte und leistungsstarke Lösung für viele Einsatzbereiche in der Astrofotografie.

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4 Kommentare

    1. Hallo Michael!

      Eine konkrete Empfehlung für einen bestimmten Händler möchte ich an dieser Stelle bewusst nicht geben – einfach, um unabhängig zu bleiben.

      Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass die bekannten Fachhändler in Deutschland durchweg einen guten Ruf genießen, sowohl was die Produktqualität als auch den Kundenservice betrifft. Das spiegelt sich auch in den Erfahrungen und Rückmeldungen in den einschlägigen Foren wider.

      Was ich persönlich sehr schätze: Es gibt Händler, die jedes Teleskop vor dem Versand auf einer optischen Bank prüfen. Natürlich ersetzt das keinen Praxistest unter dem Sternenhimmel, und kleinere optische oder mechanische Mängel können trotzdem vorkommen – aber als Käufer hat man dadurch einfach ein besseres Gefühl. Denn größere Probleme, und ja, die kommen leider vor, werden so in vielen Fällen gar nicht erst ausgeliefert.

      Clear Skies
      Heiko

  1. Ich frage mich, ob sich eher ein Refraktor (z. B. APO) lohnt oder ob ein Newton/RC die bessere Wahl wäre, vor allem in Hinblick auf Bildqualität, Handhabung und Preis-Leistung.

    Worauf sollte man Deiner Meinung nach beim Kauf besonders achten?

    1. Das kommt stark darauf an, was genau Du mit dem Teleskop machen möchtest und wie Deine Rahmenbedingungen (Budget, Montierung, Erfahrung, Standort) aussehen. Ich versuche mal die Vor- und Nachteile der gängigen Systeme gegenüberzustellen:

      🔭 Refraktor (APO)

      Vorteile:
      – Sehr hohe Bildqualität: scharfe Sterne, guter Kontrast, kein Fangspiegel, daher keine Beugungsspitzen.
      – Keine Justage nötig (oder nur sehr selten). Das macht ihn extrem anwenderfreundlich.
      – Kompakte und leichte Bauweise, dadurch geringere Anforderungen an die Montierung.
      – Besonders beliebt für Widefield-Aufnahmen (Nebel, große Sternfelder).

      Nachteile:
      – Je größer die Öffnung, desto teurer. Ein APO mit 100 mm+ kann schnell ins Geld gehen.
      – Brennweite oft relativ kurz, d. h. Galaxienfotografie ist schwieriger ohne zusätzliche Extender.

      🔭 Newton (Astrograph, z. B. f/4)

      Vorteile:
      – Sehr günstiges Öffnungsverhältnis: Viel Öffnung für vergleichsweise wenig Geld.
      – Durch die größere Öffnung gut für lichtschwache Objekte und hohe Auflösung geeignet.
      – Bei f/4 sehr lichtstark, dadurch kurze Belichtungszeiten möglich.

      Nachteile:
      – Muss regelmäßig justiert werden (Collimation), was für Anfänger manchmal frustrierend ist.
      – Benötigt oft einen Koma-Korrektor, sonst sehen Sterne an den Bildrändern unschön aus.
      – Relativ groß und sperrig → braucht eine stabile Montierung.

      🔭 RC (Ritchey-Chrétien)

      Vorteile:
      – Spiegeloptik ohne chromatische Aberration.
      – Ideal für Galaxien und kleine Objekte, da meist lange Brennweiten.
      – In der Profiastronomie Standard (z. B. Hubble-Teleskop basiert auf RC).

      Nachteile:
      – Längere Brennweite = höhere Anforderungen an Nachführung, Guiding und Montierung.
      – Nicht so einsteigerfreundlich: Justage ist anspruchsvoller.
      – In der Regel schwerer und teurer als vergleichbare Newtons.

      Worauf Du beim Kauf achten solltest:

      1. Montierung zuerst! – Die Montierung ist fast wichtiger als das Teleskop. Eine gute parallaktische Montierung mit präzisem Nachführsystem ist entscheidend für saubere Bilder. Meine Empfehlung: ZWO AM3N/AM5N.
      2. Brennweite vs. Bildfeld: Kurze Brennweiten (<600 mm) sind leichter zu beherrschen, verzeihen Nachführfehler und sind super für Nebel. Längere Brennweiten (>1000 mm) eignen sich für Galaxien, sind aber deutlich anspruchsvoller.
      3. Budget realistisch planen: Neben Teleskop brauchst Du auch Guiding, Kamera, Filter, ggf. Flattener/Korrektoren, Stromversorgung etc.
      4. Transportabilität: Wenn Du raus aufs Feld musst, spielt Gewicht und Aufbauzeit eine große Rolle. Ein APO ist da wesentlich angenehmer als ein großer Newton.

      Zukunftsperspektive: Überlege, ob Du lieber klein anfangen und später aufrüsten willst (z. B. APO für den Start) oder gleich in ein größeres, komplexeres System investieren möchtest.

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